Prophetical events found in the Bible and in events of today (in German)

 

 

Brief vom
9. März 2005    11. März 2005    12. März 2005    13. März 2005    14. März 2005    15. März 2005

 

 

 

9. März 2005

 

Offenbarung 14,9: "Und ein anderer Engel... sagte mit gewaltiger Stimme: Wer vor dem Tier sich tief verneigt,... auch er wird trinken vom Wutwein Gottes, der unverfälscht vermischt ist im Becher seines Zorns." Ich wählte damals (7.3.98) diesen Text aus, weil mitten im Briefschreiben jemand aus meiner Familie kam und von einem "Real-Traum" berichtete (also ein Traum, der durch dazu passende taghelle Erlebnisse bestätigt wurde und durch ein Wort der Schrift), in dem gewarnt wurde, sich vor dem Tier niederzuwerfen. Wörtlich kam es dabei zur Aussage: "Jetzt kommt das Gericht." Ich weiß, daß so eine Aussage in einem "Real- Traum" (Schrift und reale Ereignisse bestätigen den "Realtraum") ernst genommen werden muß und auch nicht einfach Privatsache ist. Ich kann rückblickend sagen, daß das Gericht für uns in ungewöhnlich vielen Erprobungen bestand. Ich will nicht behaupten, bestens vorbereitet gewesen zu sein, aber ich bin Gott dankbar für die Erziehung, die er mir vor den besonderen Herausforderungen zukommen ließ. Ich sage das, damit Menschen, die noch den Anspruch erheben, Jesu Botschaft habe rundum das Leben zu erleichtern, den Kern der Frohbotschaft verkennen: Ohne Jesu Kommen wäre die Menschheit dem Verderber, dem Lügner und Mörder von Anbeginn, ausgeliefert geblieben. Daß das nun nicht mehr sein muß, das ist wahrhaft froh machend. Die erste große frohmachende Befreiung war der von Gott geführte Auszug aus dem mörderischen ägyptischen Sklavenhaus. Ich lernte von diesem Modell neue Maße und ich lernte die Versuchung kennen, daß man Jesu Einsatz gerademal soweit bejaht und mitträgt, wie es billigsten Erlösungs Erwartungen entspricht. Weil das Eigentliche der Botschaft Jesu gar so lau beantwortet, bzw. ignoriert wurde und weil es gar so verschleppt wird, mühe ich mich, nicht zu den Lauen und nicht zu den Verzögerern zu gehören, auch weil ich nicht Schuld sein will an dem Leid, das diese billige Erlösungsvorstellung verursacht. Man bedenke die Erprobungen, die das Volk Israel auf dem Weg zum gelobten Land erwarteten. Und man bedenke Gottes Konsequenz, wenn das Volk seinen eigenen Vorstellung anstatt Gottes Weisungen folgte. Die Menschen sollen erfahren, was bei soviel Unterwerfung unter Babel-Selbstverständlichkeiten auf dem Spiel steht. Es ist meine Aufgabe, die Wege zu ebnen, damit das Kommen des Richters von Menschen erfaßt werden kann. Es ist der Höhepunkt der Not vorausgesagt. Wenn es mir gelingt, wie zur Zeit Noachs, die Arche rechtzeitig fertig zu haben, werde ich die Flut der Not überstehen. Und wenn ich nicht wirklich aus allen Kräften das jetzt Fällige tue, habe ich im günstigen Fall enorm mehr Last, mehr Not bevor ich die Erlösung vollendet erlebe Die besondere Stunde, die besondere Einladung, die Gott Menschen anbietet, muß erkannt und genutzt werden, sonst wird alles schlimmer als zuvor.

Es bleibt denen, die zu Gott gehören, der Höhepunkt der Not nicht erspart. Es ist aber versprochen, daß die rechtzeitig Umkehrenden aus der großen Versuchung, die über die Erde kommen soll, herausgehalten werden.

Das ist der Kern meiner Mühen, mitzuteilen, daß es sich lohnt, sich mit der Umkehr nicht zu verspäten. Auch, weil die Worte "die große Versuchung, die über die Menschen kommt" ausdrückt, daß die Gefahr, dem Satan auf den Leim zu gehen, deutlich größer als bisher ist.

Ich hatte den Mut, mitzuteilen, daß Gott in meinem gewöhnlichen Leben auf seine Weise Signale gegeben hat, daß ich also in meinen Briefen und in meinem Buch darauf verzichte, große religiöse Lehr-"Meister" und Lehr- Väter zu zitieren. Ich nehme Jesu Mahnung ernst Menschen nicht den Rang zu geben, der alleine dem Vater im Himmel und dem einzigartigen LEHRMEISTER Christus gehört. Es ist wahr, was ich sage: Daß ich Lehrmeister mit Großbuchstaben schrieb, merkte ich erst, als ich den Satz abgeschlossen hatte. Ich muß zufällig auf die maßgebliche Taste gedrückt haben und zufällig am Ende des Wortes die Taste darunter betätigt haben. Wer nicht gelernt hat, Gottes Fügung als Glaubenshilfe zu sehen und auch als Schwerpunktangabe, wird mir jetzt vorhalten: "Was soll denn das langweilige Beschreiben meiner persönlichen Erlebnisse?". Ich gehe nicht auf Zeichensuche, aber, wenn spürbar passende zeichenhafte Signale da sind, will ich sie nicht übergehen. Ich bleibe aber wachsam, daß ich nicht Signale des Satans mit heiligen Zeichen verwechsle. Wem da bereits Fehler passierten, der bedenke, es kommt alles darauf an, daß das Herz darauf gerichtet ist, Gott zu suchen (siehe 2.Chr 30,17 f). Wenn ich Gott redlich suche, kann ich diese Suche zwar in manchen Alltagssituationen nicht aktiv fortsetzen. Aber andere Alltagssituation sind lehrreiche Fortsetzungen der Gleichnisse Jesu. Davon wollte ich und will ich in meinen Briefen Zeugnis geben. Wer sich auf den Weg macht, für Jesu Wort Zeugnis zu geben, muß mit dem kalten Gegenwind der Kinder dieser Welt rechnen, das können durchaus Kinder der christlichen Bescheidwisser sein, ja auch Kinder des Lichts. An einem Tag, an dem mich ein christlicher Lehrmeister wegen meiner Art der Argumentation und wegen meiner persönlichen Mitteilungen angriff, hatte ich am frühen Morgen dieses Tages im Traum gehört, daß sich jemand bei mir für meine "Mutkraft" bedankte ("Ich danke Ihnen für Ihre Mutkraft.").

Ich weiß auch, daß das Zitieren großer "Väter" und "Meister" vornehmer ist und weniger Mut braucht.

 

11. März 2005

 

Jesaja 48,20 "Geht heraus aus Babel, flieht von den Chaldäern. Mit fröhlichem Schall verkündigt dies und laßt es hören, tragtīs hinaus bis an die Enden der Erde und sprecht: Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst... Aber die Gottlosen haben keinen Frieden."

Billig ist dieses Erlösungsversprechen nicht gedacht, und zu den Gottlosen, die keinen Frieden erhalten, zählt Gott nicht jeden, der noch töricht und gottlos ist. Ausdrücklich spricht Jesus in Verbindung mit dem Gebot der Feindesliebe von Gottes Langmut und Güte auch gegen seine Feinde. Es wäre aber mehr als leichtsinnig diese Drohung vom Unfrieden im Gottlosen harmlos zu lesen. Der breite Weg, der ins Verderben führt, ist nun mal auch der bequemere. Vorgestern schrieb ich, daß ein glaubwürdiger Mensch in einem von der Realität bestätigten Traum (dazu gehört auch der klare und deutliche Bezug zur Bibel, nämlich die Warnung sich vor dem Tier niederzuwerfen), in dem angekündigt wurde: "Jetzt kommt das Gericht". Wenn ich nun sage: Für uns kamen seit dieser Zeit Erprobungen in bisher kaum gekannter Häufigkeit und Dauer, dann sagt man schnell: Ach so privat. Ja, es gibt von Gott auch das ganz Private, nur mir selbst Zugedachte. Das sage ich nicht weiter. Aber diese Aussage: "Jetzt kommt das Gericht." wurde zwar persönlich anvertraut, war aber keineswegs nur privat. Halbwegs gesunde Menschen in Lohn und Brot können ich gar nicht vorstellen, welches Elend mit Krankheiten verbunden sein kann. Und sie können sich gar nicht vorstellen, welches Leid Massen von Menschen wegen der zunehmenden Arbeitslosigkeit tragen. Wie deprimierend aussichtslos die Stellensuche sein kann. Wenn das keine harte Erprobung ist, was ist es denn dann?

Ich habe freiwillig die Arbeitslosigkeit angenommen, und ich wußte auch nicht, wie ich es ohne Berufstätigkeit aushalte. Ich wußte aber, daß mir die Hausfrauenrolle blieb, das war kein kleiner Trost. Ich arbeitete jedoch weiter an der Aufgabe, die ich bereits vor meiner Aufkündigung der Berufsarbeit (Religionslehrerin im Nebenberuf) begonnen hatte: Mitten in der Arbeit vor Ort zu lernen, wahrzunehmen, was Gott mir mitteilt. Ich bezeugte Gottes Wirken in meinem kleinen Leben. Ich bezeugte es in Briefen und in meinem Buch, um anderen Menschen mitzuteilen, daß Gottes Wort aus der Schrift sich auch im Alltag erfüllen (ereignen) kann. Daß sein Wirken, seine Signale wahrgenommen werden kann. Wer diese Führung Gottes nicht wahrhaben will, der wird meine Briefe und mein Buch zerreißen. Der eine sagt: Es ist alles viel zu persönlich. Wo bleibt denn da das Wort der Schrift? Der andere sagt: Du steuerst bei allem was du erlebst auf ein Wort der Schrift zu, das ist mir alles zu biblisch. Wie wohltuend ist es, zu wissen, daß Gott mein Tun beurteilt und daß ich ihm zuerst und zuletzt gefallen will. Wer da Chancen genutzt und wer sie vertan hat, das bestimmt ein anderer. An dieser Stelle werde ich allen, die wie ich nicht sehr geachteten Arbeitspflichten nachgehen müssen (z.B. Hausfrau) und die von Krankheit und Schmerzen geplagt werden, sagen, woher die Formulierung "Chance.. vertan und "das bestimmt ein anderer" herkommen: Ich habe zeitweise wegen der Polyneuropathie starke Schmerzen und zeitweise große Unruhe in den Beinen, die wird gemildert durch meine langsamen Gehversuche. Das heißt, ich kann mich oft nicht mehr wie vor sieben Jahren längere Zeit der Schreibarbeit widmen. Ich hatte als letzten Satz geschrieben: "Wie wohltuend ist es zu wissen, daß Gott mein Tun beurteilt, und daß ich ihm zuerst und zuletzt gefallen will". Danach ging ich für gewisse Zeit in die Küche und da hörte ich im Radio die Worte von der vertanen Chance. Ich dachte meinen geschriebenen Satz weiter: Gott wird es sein, der beurteilt, wer Chancen genutzt und wer sie vertan hat. Danach war ich im Wohnzimmer und während ich eine kranke Zehe verarztete, schaltete ich den Fernseher ein. Da rief mir jemand von der Serie "Die Fallers" folgende Formulierungshilfe zu: "das bestimmt ein anderer." Ich will sagen: Ich bin angewiesen auf wachsames Wahrnehmen der gerade am Weg liegenden Hilfen, sonst fressen mich Alltagspflichten und Einkreisungen durch Krankheit und Leid auf, und die Erde (die alte Natur) macht mich zu ihrem Untertan.

Da ist noch etwas: Bei allem, was ich auf dem Erntefeld Gottes tun soll und will, muß ich damit rechnen, daß nach getaner Arbeit der Feind alles daran setzt, die geborgenen Früchte höhnend in den Schmutz zu zerren. Wenn ich bedenke, wie Jesus am Ende seiner Erdenzeit verhöhnt wurde, dann muß ich sagen: Warum soll es mir besser gehen als meinem Herrn. Ich riskiere also lieber vollendetes Scheitern in den Augen der Kinder dieser Welt als daß ich mich wegen ihrer Gunst vor dem Tier niederwerfe. Ich werde also nicht vor den Erfolgreichen und ihrer Art kuschen, auch nicht vor den erfolgreichen Religiösen, die überall sehr gelobt werden. Es gelang mir, von den Maßgebern dieser Welt (die religiösen zähle ich dazu) unabhängig zu werden, weil ich den Maßgeber aller Dinge immer wieder aufs Neue finden durfte. Ich weiß, wovon die Rede ist, wenn Gott den in der Fremde Verbannten sagen läßt: In der Fremde lasse ich mich von ihnen finden!

Das Fremdmachen (Entfremden) dessen, der erlösend nahe sein will, das ist eine gezielte Sauerei der Kinder dieser Welt, der Kinder des Fürsten dieser Welt. Es gab bestimmt vor sieben Jahren, als ich den Satz von der gezielten Sauerei schrieb, gerade einen konkreten Anlaß für diese deutlichen Worte, denn alle Schimpfwörter, die rund um das Schwein kreisen, gehören nicht zu meinem üblichen Wortschatz. Warum ich diese Worte heute einfach übernehme, hat mit dem zu tun, was ich in meinem Internetbrief vom 5. März (unter dem Datum 8.3.2005) von einer städtischen Einrichtung der Möchtegern-Kulturhauptstadt Regensburg berichten mußte. Wer nicht nüchtern und wachsam ist, macht gemeinsame Sache mit den Feinden der Absicht Gottes und parfümiert dabei auch noch die großen und kleinen Räubereien und Hehlereien als Dienst für Gott. Man kann also so töricht und untreu vor Gott sein, daß man denen hilft, die in Wahrheit gerade an der Nachrichtensperre für Gottes Absicht, für die aktuelle Nachricht von Gott, arbeiten und ihre Ersatzgötter anbieten und anpreisen (ich bitte zu bedenken, daß ich das alles vor sieben Jahren schrieb, also gar nicht wissen konnte, daß ich erst heute erfuhr, daß selbst Stadtbüchereien Deutschlands, die am Telefon deutliches Interesse an einer Bücherspende und auch am Thema meines Buches zeigten ("Wir haben ja kein Geld für Neuanschaffungen") mein Buch verwarfen. Es ist schon merkwürdig, was jetzt als Nächstes vom 7.3.98 auf meinem Bildschirm steht (ich zitiere wörtlich): Ich stieß in diesen Tagen auf das Wort "Kolonat" im Lexikon. Bisher war das für mich der Name eines der drei Frankenapostel. Nun steht da: "religiöses Einzugsgebiet, in der Kaiserzeit verbreitete Grundhörigkeit." Es gab unheimliche geistige Rückfälle in die Blütezeit des Pharisäer - (Heuchelei -) Sauerteig und des Sauerteig des Herodes. (Damals [März 1998] wußte ich noch nicht, daß der Titel meines Buches vom verdorbenen und vom guten Sauerteig handeln wird.) Es geschieht beim Heucheln, sowie beim tendenziösen Verändern der Nachricht Jesu Rufmord an Jesus Christus. Es soll dabei ein Keil zwischen Jesus und den Vater gebracht werden und zwischen die Jünger Jesu und Jesus. Die Lüge soll das wahre, lebendige Wort umbringen. Was ist es anderes als Heuchlersauerteig, wenn noch die deutlichsten Belege für den lebendigen Christus abgetan, ja verleumdet werden.

Damals hörte ich in einem Spätfilm von der gezielten Verteilung der Verantwortung, so daß jeder sich sagen kann, welch bedeutungsloses Rädchen er im System der Gewalt ist. So kommt die skrupellose Führungsspitze am allereinfachsten zum Ziel. Anders kann die brutale Nachrichtensperre für jetzt Dringendes nicht zustande gekommen sein. Es ist ja so einfach, wenn viele (Kumpane) das gleiche (verkehrte) Ziel im Auge haben.

Es wird jeder redliche Jünger Jesu, der in seinem Auftrag Arbeiter auf dem Erntefeld Gottes ist, Mißverständnissen und Mißachtungen von Menschen ausgeliefert werden, auch deshalb, weil zur rechten Zeit die Fischerboote der Eltern verlassen werden müssen und die Väter dafür kein Verständnis haben.

 

12. März 2005

 

Am 10.3.98 berichtete ich von einer kurzfristigen Bedrängnis, die zu ohnehin vorhandenen anderen Bedrängnissen hinzukam, und ich berichtete von einer Entscheidung, die mir schrittweise möglich wurde. Ich sagte mir: Gut, dann halt das auch noch, aber nur deswegen sage ich "ja" dazu, weil ich weiß, daß Gott das Maß in der Hand behält, das also zuläßt. Das ist mein einziger Trost in dieser Bedrängnis, unter diesem Druck. Es war damit der Stachel weg, den das Sichärgern draufsetzt auf die notvolle Situation. Es kann sein, daß dieser Ärger genau das Quantum an Kraft frißt, das mir sehr geholfen hätte. Man bedenke, Hiob kam an seine Grenze, auch weil seine Freunde ihre theologischen Gebrauchsanweisungen für die Wende regelrecht als Folter brachten. Hiob sollte sich (in Wahrheit Gott!) als schuldig bekennen. Sinngemäß: jeder Mensch muß schwer schuldig sein. Gott hat das so eingerichtet.

Es liegt mir gar nicht daran, Persönliches auszubreiten. Ich muß aber doch Details berichten, die deutlich machen: Ich selbst werde mit Hilfe meiner eigenen Worte (die ich vor sieben Jahren anderen Menschen zugänglich machte) geprüft, wie ernst es mir damit ist, Ärger schleunigst wegzustecken:

Es gab in den letzten drei Tagen mehr Anlaß zu ganz natürlichem Ärger: Ich kam vorgestern in einen kleinen Raum unserer Wohnung, den wir als Vorratsraum nutzen, in dem auch Medikamente aufbewahrt werden, die relativ kühl gelagert werden müssen. Ich war erschrocken, wie überheizt dieser Raum war. Mein Mann wußte, wie es dazu gekommen war: Er wollte kurz einmal die Heizung testen, ob sie noch funktioniert, dabei drehte er das Ventil auf die höchste Stufe und vergaß dann, es zurückstellen. Die Überheizung dauerte über 5 Stunden an. Es war ein großer Schaden zu befürchten, denn eine neue Packung mit 30 Einmalspritzen (Blutverdünnung wegen meiner Thrombose) wäre uns sehr teuer geworden. Zum Glück stand diese Packung auf der Fensterbank, unter der keine Heizung angebracht ist. Mit einem Thermometer, das wir in die Spritzen-Verpackung brachten, konnte festgestellt werden, daß die angegebene maximale Lagertemperatur eingehalten wurde.

Es klingt lächerlich, wenn ich nun zwei Porzellanteller, die durch ein Versehen zu Bruch gingen, als nächste Versuchung, daß ich mich sinnlos ärgere, nenne. Aber es waren zwei außergewöhnlich praktische Teller, die wegen ihrem schalenartigem hohen Rand rasch auch als Salatschüsseln benutzt werden konnten. Solche Teller sind in keinem Katalog zu finden. Ich erinnerte mich aber gerade noch an meine Grundentscheidung, sich nicht vom Ärger besetzen zu lassen.

Am späten Abend des gleichen Tages fiel dann im gesamten Haus die Heizung aus. Zum Glück blieb gar keine Zeit zum Ärgern: Wegen meiner Infektionsanfälligkeit schon bei relativ geringer Abkühlung mußten wir für Ersatz (elektrische Ölradiatoren) in manchen Bereichen der Wohnung sorgen. Am Morgen - so dachten wir zu Recht - werden andere der Hausgemeinschaft für Handwerker sorgen. So kam es, daß morgens um sieben die Heizung repariert war.

Bei der Häufung der eigentlich ärgerlichen Vorfälle wußte ich noch nicht, daß ich beim Durchsehen früherer handgeschriebener Internetbriefe gleich als erstes auf meinen damaligen Entschluß stieß, mir nicht Kräfte durch vermeidbaren Ärger rauben zu lassen.

 

13. März 2003

 

Als ich heute den Computer einschalten wollte, gab es ein Malheur, bei dem ich mich nicht ärgerte, sondern nur noch (betend) bangte, daß meine Briefschreibearbeit der vergangen drei Tage nicht verloren gegangen ist. Ich hatte den Einschaltknopf gedrückt und kurz darauf nur einen dunklen Bildschirm gesehen (Sonneneinstrahlung ? oder auch eine bestimmte Phase des Einschaltprozesses ?). Spontan dachte ich, ich habe wohl nicht deutlich genug die Taste gedrückt, also drückte ich noch einmal, da merkte ich, daß ich mitten im Einschaltprozeß wieder unsachgemäß ausschaltete. Sonst kam ich mit manchem Absturz selbst zurecht und in der Regel war kein bereits fertiger Text verlorengegangen. Diesmal mußte ich ohne Erfolg aufgeben. Als dann später unser Sohn mir half, sah es zunächst noch einmal so aus, als sei alles gelöscht. Alleine meine Zusicherung, daß ich mit Sicherheit vor dem letzten Abschluß gespeichert hatte, ließ uns weitersuchen und doch noch fündig werden.

Wer jetzt fragt: Was hat denn das mit einem Glaubenszeugnis zu tun, der bedenke: Immer, wenn ich mich von Sinnlosem besetzen lasse, leidet der persönliche Bezug zu Gott. Ich bin dann für seine Signale zu.

Und dann ist bei diesem Beispiel deutlich geworden, daß Gott mich prüft, ob ich eigene richtige Entschlüsse auch in meinem Leben durchsetze.

 

14. März 2005

 

Wenn ich richtig gehört habe, befinden wir uns jetzt in der Woche der Brüderlichkeit. Ich berichtete kürzlich vom intensiven gemeinschaftlichen Gebetserlebnis, als durch eine Kirchenfunksendung Teile der Buber-Rosenzweig Psalmenübersetzung zitiert wurden. Ich deutete aber auch an, daß ich vorläufig keinen Sinn darin sehe, die jüdisch christliche Verständigung zu überschätzen. Es ist klar, daß gemeinsame Grundwerte herausgestellt werden müssen. Ich war jetzt betroffen, daß ich ein Hintergrunderlebnis dazu gleich beim ersten heutigen Brief vom 10.3.98 auf dem Bildschirm hatte: Ich erinnerte an einen Gründonnerstag, an dem weder mein Mann noch ich eine Ahnung davon hatte, daß am Abend eine jüdisch- christliche Fernsehsendung lief. Am Morgen dieses Gründonnerstag berichtete mir mein Mann folgenden Traum: Er ging auf einem Bürgersteig und aus einem Garten ragte von einem überaus großen Rosenstrauch ein großer langer Zweig über seinen Weg, über diesen Bürgersteig. Er ging hin und schnitt diesen seinen Weg störenden Zweig ab. Da sagte ein Passant: O, da haben Sie aber viel Arbeit (bei diesem wuchernden, unbeschnittenen Rosenstrauch). Mein Mann gab zur Antwort: Nein, nur diesen einen Zweig, der Strauch gehört mir nämlich nicht. Am Abend dieses Gründonnerstag befanden dann Juden und Christen, wer am Tod Jesu schuld war. Ein Meister der Bibelbenutzung kam mit folgender Menschenschläue: Ja, Jesus habe den Tod verdient, weil er ein Zauberer gewesen sei, aber ermordet habe ihn Pilatus. Einer der Sprecher sagte aber das, was der Wahrheit sehr nah kam: Er sagte sinngemäß: So wie über Jesus geredet wird, muß gefragt werden: Who is killing him now? Ja, der Mann sprach mir aus der Seele. Und ich meine damit sehr wohl auch christliche Sprachrohre in der Öffentlichkeit.

Warum kam ich an diesem 10.3.98 auf diesen früheren Traum meines Mannes von einem Gründonnerstag? Weil real an diesem Tag Folgendes geschah: In einer wenig beleuchteten Straße ging man zu zweit. Und einer der Beiden wurde plötzlich von einem über den Zaun hängenden Sanddornzweig ins Gesicht geschlagen, so daß man nachsah, ob es blutet.

Kein Mensch hilft sich verweigernden, trotzigen Vorfahren, wenn aus Solidarität, aus Brüderlichkeit (das Wort schrieb ich am 10.3.98) die gleichen Verweigerungen gelebt werden, bzw. das Maß der Auflehnung voll gemacht wird. Ich sehe, wie jetzt sich "das Land" ("die Bürger des Landes") abschottet gegen neues Sehen (Hören). Es ist in der Schrift von der Chance gesprochen, daß spätere Generationen den Früheren helfen (daß das Verpaßte nicht in jedem Fall irreparabel sein muß). Das ändert aber nichts daran, daß das Versäumte dann wohl wesentlich folgenschwerer sein wird, wegen der fortgeschrittenen Zeit

 

15. März 2005

 

Vor sieben Jahren hielt ich eine Äußerung unserer Tochter für so wichtig, daß ich sie im Internetbrief festhielt. Wir sprachen von einer Frau, die etwas sehr Biblisches mitteilte, ohne je diese Bibelaussage gehört zu haben. Unsere Tochter sagte anerkennend: "Die kann sowas nicht erfinden, dazu ist sie zu ungebildet!" Ich dachte dabei gleich an Jesu Wahl seinerApostel: Die haben nichts erfunden, die waren zu ungebildet.

Daß Jesus Gebildete auch beruft, das zeigt sich an Paulus. Es ist aber nicht so, wie Menschenurteil es hinstellt, kürzlich hörte ich es wiedereinmal im Fernsehen: Jesus habe den Petrus erwählt, dann wurde aber Paulus der Führende. Petrus blieb der Erste, der Verantwortliche. Wer nicht merkt, wie erfüllt vom Heiligen Geist er seines Amtes waltete, geht hin und erklärt Paulus als den Intelligenteren, Geschulteren, also als den Führenden. Es ist ein großes Elend in der Kirche, daß sich erfüllt, was einmal ein Prophet von Gott ausrichten mußte: Sie setzen Obere ein, ohne nach mir zu fragen. (Hos 8,4)

In Markus 4,10 f sagt Jesus zu den Zwölfen: "Euch ist das Geheimnis des Königtums gegeben, jenen aber, denen draußen, ereignet sich alles in Gleichnissen, damit sie umherblicken und umherblicken und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen, es sei denn, sie wendeten sich um und es würde ihnen nachgelassen." Es ist ein Kreuz, das angenommen werden muß, zu bestimmten Zeiten so attackiert zu sein, daß man begreift: Wenn ich mich nicht entschlossen abwende von den "ganz natürlichen" Reaktionen, gehöre ich zu denen "draußen" und es entgleitet mir auch noch das Verstehen dessen, was heute erfaßt werden muß und zum Teil auch weitergesagt werden muß. Es ist eine Tatsache, daß täglich ein Stück Umkehr bewältigt werden muß und daß zu bestimmten Zeiten dieses Kreuz besonders schwer ist. Ich darf aber nicht verschweigen, daß nach entschlossenem Zusammennehmen aller Kräfte soviel Hilfe von Gott kommt, wie es wohl - wenn man nicht angegriffen wäre - in diesem Maß nicht verspürt werden würde.

 

 

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