Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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18. Juli 2007

Es gib bei manchen Menschen die Versuchung, zum Beispiel durch Lesen religiöser Bücher , durch religiöse Veranstaltungen, durch spirituelle Vervollkommnung, sich vor konkreten Mühen (vor fälligem gehorsamen Tun) zu drücken . Das ist ein Mißbrauch der frohen Botschaft. Diese Botschaft will keine sinnlosen Opfer, also auch keine sinnlose Schinderei. Aber das Annehmen fälliger Mühen und Plagen ist unumgänglich.

Es muß aber auch die andere Versuchung genannt werden. Es gibt ein drastisches biblisches Beispiel dafür: Marta beklagt sich bei Jesus, daß Maria ihr alleine die Arbeit überläßt, indem sie sich einfach hinsetzt und Jesus zuhört. Wahr ist, Maria erfaßt das, was jetzt Vorrang hat, sie erfaßt die Kostbarkeit der Stunde. Und Marta kommt aus der alten eingefahrenen Routine nicht raus: Jesus soll als besonderer Gast besonders aufwendig bewirtet werden. Marta bleibt bei ihrer Äußerlichkeit. Sie erfaßt das Eigentliche der Stunde nicht.

 

 

26. Juli 2007

Der schlimmste Feind eines redlichen Gesprächs ist das unredliche Fixiertsein auf einen persönlichen Vorteil. Das kann z.B. der Wunsch sein, als Sieger dazustehen und andere Gesprächsteilnehmer als Verlierer zu brandmarken. Wenn dann dazu noch die gesellschaftliche Stellung benutzt wird, wird es mehr als komisch.

Heute gab es Zufälle, die mich sehr an ein mehr als komisch verlaufenes Gespräch erinnerten: Es war im Sommer 2001 als ich recht plötzlich massive Probleme mit meinen Füßen hatte. Im April 2001 wurde erstmals bei mir Polyneuropathie diagnostiziert. Just gut eine Woche vor dem evangelische Kirchentag (Motto: "Du hast meinen Fuß auf weiten Grund gestellt.") wurde ich gezwungen, eine Zuspitzung der Polyneuropathie, nämlich Lähmung für möglich zu halten. Man hatte mir im April 2001 das Medikament Neurontin verschrieben. Dabei riet man mir, die vielen möglichen Nebenwirkungen im Beipackzettel nicht zu lesen, denn es sei ein altes, bewährtes Medikament und in der langen Zeit habe man alles gemeldet, was man mehr oder weniger zutreffend mit dem Medikament verbindet. Später sagte mir ein anderer Arzt (Neurologe), das stimme nicht, es sei ein recht neues Medikament. Im Mai 2001 wurde ich im Hinblick auf das Medikament gefragt, ob ich eine Verbesserung meiner Probleme (unsicheres, verlangsamtes Gehen) verspüre. Dazu mußte ich nein sagen, aber ich versprach noch eine Weile das Medikament zu nehmen. Es wurde mir gesagt, daß ich dann, wenn lange genug deutlich wird, das Mittel bringt nichts, es weglassen soll. Als nun mich so plötzlich die Angst vor Lähmung überfiel, las ich erstmals den Beipackzettel. Auffallend war, daß das Taubwerden der Füße als eine mögliche Nebenwirkung genannt wurde. Betroffen war ich auch, daß eine Reihe von Problemen (z.B. trockener Mund und damit dauerndes Bedürfnis diese Trockenheit samt komischem Geschmack wegzuspülen. Außerdem zeigte sich zunehmend Inkontinenz) sich langsam eingeschlichen hatten. Probleme, die im Beipackzettel als mögliche Nebenwirkung angegeben waren und die ich vor der Einnahme nicht kannte. Das Einschneidenste war jedoch die Angst vor Lähmung. Um mich nicht zu täuschen, führte ich dann genau Buch über das Datum des Absetzens und über Veränderungen, die damit zusammenhingen. Die genannten Nebenwirkungen waren bald weg, aber das Taubheitsgefühl und diffuse Mißempfindungen blieben. Es wurde klar, diese Probleme sind keine Nebenwirkung und die von mir eingenommene verordnete Dosis ist bereits die im Beipackzettel angegebene höchste Dosis. Das Medikament verursacht zwar mein Hauptproblem nicht. Es hilft aber auch nicht. Ich hatte lange genug gewartet, um diese Aussage sicher machen zu können. Diese Einsicht machte mir Angst. Am Donnerstag der Woche, in der der ev. Kirchentag in Frankfurt unter dem Motto: "Du hast meine Füße auf weiten Grund gestellt" tagte, fragten wir im Bezirkskrankenhaus, ob ich am nächsten Tag zur Untersuchung kommen kann, es handele sich um einen Notfall. Daß es um eine Verschlechterung (eine Art Schub innerhalb von wenigen Wochen) der Polyneuropathie ging, wußte ich nicht. Es war mir auch nicht bekannt, daß diese Krankheit nicht therapierbar ist.

Der Arzt,der mich untersuchte, war reichlich ungehalten darüber, daß ich ohne den Rat eines Arztes die Medizin Neurontin absetzte. In einem Fall zuvor bestand ich auf das Absetzen, weil ich erschrocken feststellte, das Mittel verändert mein Wesen, ich wurde zunehmend gleichgültiger, auch dort, wo mir eine Sache auf keinen Fall gleichgültig sein darf. Eine Ärztin redete auf mich ein, mindestens sechs Wochen durchzuhalten. Es wurde mir aber klar, daß ich in sechs Wochen wohl so gleichgültig geworden bin, daß ich es gar nicht mehr merke. Es war das erste Mal, daß ich mich einer ärztlichen Weisung konsequent widersetzte. Bei einem weiteren Versuch mit einem Medikament dieser Art, beschrieb ich den Ärzten bei der morgendlichen Visite die verheerende Wirkung auf meine Beine gleich in der ersten Nacht nach der Einnahme. Es war so als schlage man die ganze Nacht heftig (also sehr schmerzhaft) auf meine Beine ein. Offensichtlich war diese vielleicht seltene Nebenwirkung bekannt, denn wortlos ging man nach telefonischer Absprache mit einem Arzt des Bezirkskrankenhauses, zum Versuch mit dem nächsten Medikament Neurontin)über. Seit Anfang Mai hatte ich also bereits zweimal Absetzen erlebt, es handelte sich also in diesem letzten Fall nicht um ein Medikament, an das ich mich schon viele, viele Monate gewöhnt hatte und das deswegen nicht plötzlich abgesetzt werden darf. Es kam mir eher so vor, daß ich nach Meinung des Arztes die unumtößliche Autorität des Arztes verletzt hatte. Es kam mir auch so vor, daß der Arzt so von dieser meiner "Anmaßung" so besetzt war, daß er unfähig war, mir zuzuhören. Die genauen Daten des Absetzungsprozesses hatte ich schriftlich dabei. Und mein Mann war Zeuge, daß meine Aussagen der Wahrheit entsprachen. Es wurde die nächst höhere Arztautorität hinzugezogen. Nocheinmal beschrieb ich den Verlauf, aber auch dieser Arzt hörte mir offensichtlich nicht zu. Er hatte ein anderes Ziel: Ich sollte bewegt werden, mich stationär aufnehmen zu lassen. Es gab bereits im Abschlußbericht der Universitäts Klinik dieser Rat an den Hausarzt. Eigentlich an zwei verschiedene Hausärzte. Einmal an den aktuellen Hausarzt, aber auch an den, für den ich mich erst Anfang April als Hausarzt entschieden hatte. Er kam erstmals in unsere Wohnung als ich (18.4.01) mit hohem Fieber bewußtlos geworden war. Einmal war ich zuvor wegen einer eitrigen Zehe in seiner Praxis. Die Sprache verriet, er kam aus der DDR. Meine Familie wußte um meine Vorbehalte gegen Krankenhäuser, deswegen zögerte man unsicher, als der Arzt dann entschied: Sie muß ins Krankenhaus. Der Arzt reagierte tatsächlich mit folgenden Worten: "Heute bin ich Herr über Leben und Tod." Er wußte auch, daß staatliche Ordnungskräfte dieser seiner Entscheidung helfend beistehen kann.

Als ich dann im Krankenhaus die Bewußtlosigkeit überwunden hatte, entschied ich die Hausartzfrage neu. Er ist bis auf den heutigen Tag mein Hausarzt. Merkwürdig ist, daß der Arzt aus der DDR sich auch noch nach meiner deutlichen Absage, "verantwortlich" fühlte. Er schrieb mir, ab wann (genaues Datum) meine stationäre Behandlung im Bezirkskrankenhaus beginnt. Mein inzwischen wirklicher Hausarzt wußte um meine Absicht, ambulant behandelt zu werden.

An dieser Stelle muß ich sagen: Als Privatpatientin wird man nicht einfach besser behandelt, manche Vereinfachung (z.B. ambulante Behandlung) sollte mir ausgeredet werden. Und manche schädliche nutzlose Strahlendosis wurde verordnet, weil ich Privatpatientin war.

Am besagten Untersuchungstag redeten beide Ärzte auf mich ein und dabei wurde deutlich, was ich mitgeteilt hatte, hatte überhaupt keine Bedeutung. Als abschließend die übergeordnete Arztperson behauptete, die doppelte tägliche Menge (der ohnehin hohen Dosis Neurontin) sei angezeigt, schaute der untergeordnete Arzt kurz etwas verunsichert zu mir hin, hatte aber bald wieder seine gekonnt gespielte Fassung. Er war es, der den sogenannten Arztbrief schrieb. Dabei brachte er sein Hauptanliegen (unterwürfiger, gehorsamer Patient) regelrecht in Einklang mit der absurden Weisung, Überdosierung ist angesagt, auch wenn das Mittel gar nichts Positives bringt, sondern nur ganz und gar nicht harmlose Nebenwirkungen. Es stand da tatsächlich im Arztbrief, meine Lähmungssignale seien wahrscheinlich die Folge davon, daß ich das Medikament Neurontin absetzte.

Nach diesem Arztbrief wurde mir klar, freiwillig werde ich mich nicht diesen Verdrehern ausliefern, weder stationär, noch ambulant. Nie wieder nahm ich ein Medikament dieser Art. In einem anderen Krankenhaus war es dem Neurologen und auch den anderen Ärzten klar: Bei den teilweise sehr schmerzhaften Zuständen der fortschreitenden Polyneuropathie, bin ich auf verschreibungspflichtige Schmerzmedikamente angewiesen. Man half mir, mit einem Medikament, um die am Anfang recht heftigen Nebenwirkungen (z.B.Übelkeit) der Schmerzmittel zu mildern.

Durch meine Erlebnisse im Bezirkskrankenhaus habe ich eine Ahnung, wie es zuging, wenn Menschen berichten, daß sie mit Medikamenten vollgestopft, kostbare Lebenszeit verloren haben. Und ich erfaßte, daß es das gibt: systematisches Abhängigmachen. Daß auch Schmerzmittel abhängig machen können, weiß ich, leichtsinnig greife ich nicht danach. Aber niemand hat etwas dagegen, daß ich selbst darüber entscheide, an welchen Tagen ich nahe an die im Beipackzettel angegebene höchste Tagesdosis herankomme und an welchen Tagen ich weitgehend auf Schmerzmittel verzichten kann.

Mit meinen schlechten Erfahrungen im Bezirkskrankenhaus will ich keinen Generalverdacht gegen Neurologen und Psychiater aussprechen. Ich sage aber:

Es werden dringend gute, redliche Neurologen und Psychiater gebraucht.

 

  1. August 2009

Es ist gut, daß die verschiedenen Religionen mit einander sprechen und "alles, was recht ist" einander anerkennen. Bei aller Treue zum Glauben, jeder Religiöse weiß um eigene Versuchbarkeit und um eigene Fragwürdigkeiten. Es gibt also keinen Grund sich über andere Menschen zu erheben. Sollte ein Mensch "gut dastehen" und ein anderer dagegen "schlecht" dann kann- abgesehen von persönlichen Vorgaben und Möglichkeiten- ein Vergleich in anderer Hinsicht genau umgekehrt ausfallen.

Es wird alles darauf ankommen, wie redlich ein Mensch nach Wahrheit sucht, also auch nach dem, was er seinem Wesen nach erstreben soll.

Jede Religion erhebt den Anspruch, die Wahrheit zu sagen. Sicher ist: keine Religion ist im Besitz der ganzen Wahrheit. Sicher ist auch, daß es in den verschiedensten Religionen nicht wenig Gemeinsames gibt. Es ist billig und recht, das gegenseitig anzuerkennen, also auch im Gespräch mitzuteilen. Es muß nicht verheimlicht werden, daß es einschneidende Unterschiede gibt. Bei dem Wort "einschneidende Unterschiede" denke ich nicht in erster Linie an die Unterschiede in den christlichen Religionen. Als ich heute in der Mittagszeit das Radio einschaltete, wurde gerade folgende Aussage gemacht: "Was wahr ist zählt, Tabus gibt es nicht." Weil ich in Gedanken bei meiner Schreibarbeit war und betroffen merkte, daß das eine Zusammenfassung meiner Aufgabe ist erfuhr ich nicht, in welchem Zusammenhang es im Radio gesagt wurde.

In der Öffentlichkeit können manche Glaubensbekenntnisse nicht gemacht werden, weil das sozusagen der Zeitgeist nicht erlaubt und weil sonst die Gefühle von Andersgläubigen verletzt würden. Und weil das das Ende der Gesprächsbereitschaft wäre. Diese Situation ist eine Aufgabe für unabhängige Einzelne

Es gab Zeiten, in denen man aufmerksam war, für die Gefahr des Doppelgängers, man wußte um diese List des Satans.

Zwei markante Träume halfen mir, diese Gefahr nicht zu unterschätzen. Den ersten Traum erfuhr ich von unserer Tochter. Dem Traum ging folgendes reale Erlebnis voraus: Jedes unserer zwei Kinder bastelte in der Weihnachtszeit eine kleine Behausung und Umfeld für die Krippenfiguren. Beide hatten billige Krippenfiguren für ihr Spiel. An Dreikönig schlug ich vor, eine einzige Krippe aus den gelungensten Details der zwei Krippen zu machen. Die Kinder waren einverstanden. Obwohl die Kaufhausfiguren "Massenware" waren. fiel z.B. die Figur der Maria unterschiedlich aus. Die Maria mit dem offenen klaren Gesicht wurde ausgewählt. Nun der Traum unserer Tochter: Es gab in unserer Familie zwei gleich aussehende Mamas. Eine wurde von der anderen der Untreue bezichtigt. Es war klar, die untreue Mutter mußte verstoßen werden, schließlich gibt es nur eine wahre Mutter. Ich war diejenige, die verworfen werden sollte. Unsere Tochter wurde unruhig: Was ist, wenn die Behauptungen Lügen sind? :Es fiel ihr ein Test ein: Ich hatte ihr (real) einmal eine sehr große Freude gemacht. Sie nannte Einzelheiten des Geschehens. Die falsche Mutter verstand gar nichts von der Sache, aber ich konnte mich sofort an das ganze Geschehen erinnern. Die Entlarvung der Lügnerin war gelungen. Eben verschrieb ich mich so: Die Entlarvung der Lügnering (des Lügenrings) war gelungen.

Natürlich steckt in dem Traum auch die Warnung, nicht selbst an der Spaltung der Person, also am Entstehen einer Doppelgängerin schuld zu sein.

Den zweiten Traum zum Thema "Doppelgänger" erlebte ich selbst und er weist eine Parallele auf: Der Gegenspieler Gottes setzt zu dieser List dann an, wenn eine Erprobungszeit der Treue zu Gott belegte, all die Attacken des Satans brachten den Menschen nicht dazu, den Bund mit Gott zu brechen. Damals als unsere Tochter den Doppelgängertraum träumte, hatte ich eine Zeit der Bewährung hinter mir. Es gab schlimme Verdächtigungen und Verleumdungen gegen mich. Auch wenn Kinder ein Stück weit rausgehalten werden konnten, bekommen sie mit, was andere behaupten. Es gab die Versuchung für mich, wegen des "lieben" (= faulen) Friedens schweigend zu schlucken und Verleumder (gespaltene Zungen) allzeit versöhnungsbereit zu begrüßen und ihnen viel Gelegenheit zu geben, die eigene Familie zu spalten.

Eine Grundhaltung half mir, den schmalen Weg zu finden. Es war das erste Gebot: Niemand darf Gottes Platz in mir einnehmen. So manches Mißverständnis und so manche Verleumdung nahm ich deswegen in Kauf. Es war nicht nur eine Grundhaltung. Ich hatte durch mehrere Ereignisse erfaßt, daß mir das als erste Lebensaufgabe aufgetragen ist. Ein solches Ereignis beschrieb ich am 14.7.07. Der Brief wurde unter dem übergeordneten Datum 5.7.07 ins Internet gebracht.

Alle neun Gebote hängen davon ab, wie ernst es mir mit dem ersten Gebot ist. Als Kind oder als junger Mensch merkt man nicht, wie sehr umschwärmte Personen, aber auch Autoritäten das eigene Herz besetzen. Es gehört zum Erwachsenwerden (zum Mündigwerden), achtzugeben, daß niemand Gottes Rang erhält. Wenn mir das erste Gebot eine Herzenssache ist, dann leben alle anderen Gebote davon. Und wenn mir das erste Gebot eine Herzenssache ist, dann will ich auf keinen Fall einem Trugbild (einem Doppelgänger) auf den Leim gehen. Manchmal denke ich, daß die biblische Warnung vor dem Greuel eine Warnung vor dem Doppelgänger ist,der sich an Gottes Platz setzen will.

Auch zwischen den Menschen richtet der Satan gerne Verwirrung durch Doppelgänger an. Oben beschrieb ich das mithilfe eines Traums, unserer Tochter. Ich selbst erlebte das Problem auch durch einen Traum. Damals hatte unsere Tochter (real) in aller Frühe eine wichtige Abschlußprüfung an der Universität. Als sie weg war, legte ich mich noch einmal zu Bett. Da erlebte ich einen sehr realistischen Traum: Unsere Tochter lief in der Wohnung herum, tat dies und jenes. Alleine mein Vertrauen in unsere Tochter daß sich nicht vor der Prüfung drückt machte mich stutzig (vor einer Prüfung, die besondere Gefahren hatte, weil sie zuvor aus Gewissensgründen eine Auseinandersetzung mit dem Prüfer hatte). Ich war ganz sicher, diese Person, die so tut als sei sie unsere Tochter ist nicht unsere Tochter, denn die ist jetzt in ihrer Prüfung. Als ich dieser Doppelgängerin signalisierte, daß ich das falsche Spiel durchschaue, ergriff sie die Flucht und ich nahm sofort die Verfolgung auf. Es geschah dabei ein plötzlicher Ortswechsel, ich verfolgte die Doppelgängerin bis an den Rand einer Dorfstraße des Rhöndorfs Schönderling, Dort verschwand sie in einem Gehöft. Es schob sich eine großes Tor davor und plötzlich merkte ich, dieses Tor besteht aus einem sehr großen Spiegel. Es war da nur mein Spiegelbild zu sehen. Ich schob den Spiegel zur Seite und sah, daß im kleinen Bauernhof ein sehr schmutziger, schlammiger Wagen stand. Während die Doppelgängerin auf diesen Wagen sprang, verwandelte sie sich in einen sehr schmutzigen, schlammigen Jagdhund. Ich sagte: "Da gehörst du hin." Nun kam eine alte Frau aus dem Hof und fragte mich, was denn geschehen sei, ich sagte ihr: Ich erzähl ihnen das später. Da sagte sie: "Na, dann schaue ich, was die anderen (Leute)machen."

 

18. August 2007

Warum berichtete ich diese Doppelgängergeschehen? Weil der Satan dieses Täuschungsmanöver in unzähligen Variationen benutzt.

Ein gebildeter Mann empfahl uns die Visionen von Jakob Lorber zu lesen. Er habe biblische Szenen aus dem Leben Jesu in Visionen erlebt. Diese faszinierten mich zunächst sehr, bis ich an einigen Stellen sicher war, das was Jesus in der Vision sagt, paßt unmöglich zur Nachricht Jesu. Der listige Trick war: Viel Wahres wird mitgeteilt, damit ganz spezifische Lügen geschluckt werden.

Als ich später im Koran las, wie Mohammed die Geburt der Maria beschrieb, war ich seltsam betroffen, daß sein Erzählstil dem des Jakob Lorber sehr ähnlich ist.

Nun wage ich Vermutungen auszusprechen, die ich nur aussprechen kann, weil ich ein unbedeutende Laienfrau bin. Warum habe ich nie die Vermutung gehört, daß Mohammed dem Gegenspieler (also dem Doppelgänger) auf den Leim ging. Dann ist der Abraham seiner Vision ebenfalls einDoppelgänger. Dann verbietet es sich, leichtfertig vor aller Welt davon zu reden, daß drei Weltreligionen von Abraham abstammen.

Immer wieder höre ich durch die Medien, daß es noch viel kindische Religiosität gibt. Nicht selten werden dafür "Beweise" genannt, die bewußt machen sollen, womit man sich heutzutage lächerlich macht. Es ist z.B. lächerlich, zu Gott "Vater" zu sagen. Es ist kindisch, zu glauben, daß Gott die Welt, die Erde und den Kosmos erschaffen hat usw.

 

28. August 2008

Am 26.8.07 wurde in der Rundfunksendung "Evangelische Botschaft" über die Bedeutung der Träume in den verschiedenen Epochen und in verschiedenen Kulturkreisen gesprochen (Autorin Hildegunde Wöller). Es gefiel mir was sie zur Traumdeutung des Josef m ägyptischen Königshof sagte. Ich verstand es so: Der Traum hilft, daß das Notwendende getan wird. Dazu muß gesagt werden, es wird Wachsamkeit gebraucht, um nicht irreführenden Träumen auf den Leim zu gehen. Es wird auch Wachsamkeit und Nüchternheit gebraucht, um einen Trauminhalt richtig zu deuten, denn ohne Distanz zu sich selbst, legt man z.B. in einen Warntraum törichtes Bestärken bestehender, unheilvoller Absicht hinein.

In diesen Tagen stieß ich auf einen Behälter, in dem ich Notizen über Trauminhalte aus der Zeit zwischen 1992 aufbewahrte. Das, was ich spontan herausgriff und las, betonte den Ernst und Herausforderungen der vor uns liegenden Zeit. Nun könnte man sagen: Das ist also "privat" , also nur für mich und für die Familie zutreffend gewesen. Es half uns, daß wir nicht völlig unvorbereitet mit dem Kommenden konfrontiert wurden. Im nachhinein bin ich doch betroffen, wie viele ernste Herausfordeungen auch im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis geschahen. Teilweise erfuhren wir erst kürzlich davon. Daß die ökonomische Lage vieler Menschen große Krisen und Herausforderungen verursachten ist bekannt. Ich will sagen: Das Leid der Einzelnen kann ein Warnzeichen für die sein, die locker und stolz auf ihre Leichtigkeit durch das Leben gehen. Dazu kann sogar Jesu Lehre mißbraucht werden. Dazu ein Gleichnis: Jemand übervorteilt zwei seiner Kinder zugunsten eines Lieblingssohnes. Die Benachteiligten kommen in finanzielle Not und sie erinnern den Vater und den bevorzugten Bruder an das geschehen Unrecht. Diese erinnern an Jesu Worte, die er einem Mann sagte, der wollte, daß Jesus seine Erbanelegenheit in die Hand nehme. Daß Jesus dabei ernsthaft vor Habsucht warnte, lassen Vater und Sohn lieber gleich weg oder sie zitieren sie in einem Brustton der Selbstgerechtigkeit, der signalisieren soll, die Frage nach Gerechtigkeit sei hier doch nichts anderes als Habgier.

Als die Not der Benachteiligten größer wurde, machen beide einen neuen Anlauf beim Bruder. Der Bruder berichtet, daß der Vater sehr friedlich gestorben sei. Er habe noch Zeit gehabt, wichtige Entscheide seines Lebens zu reflektieren. Hinsichtlich der Entscheidung über seinen Nachlaß habe er gesagt, daß er ja nicht wissen konnte, daß seine beiden Söhne in Not kommen. Im übrigen habe er nach dem Motto gelebt, Entscheidungen müssen gefällt werden, er habe seinerzeit so gehandelt wie er es seinerzeit für richtig hielt. Und deshalb habe er es danach auch nicht geändert. Wenn man da nämlich anfange, komme man vom Hundertsten ins Tausendste. Und er der Sohn respektierte das und habe sogar diese Haltung als eigenen Grundsatz übernommen. Er wisse, daß er Defizite habe und er bitte Gott immer wieder, daß er seine Defizite ausgleiche, schließlich mühe er sich, immer so zu handeln, wie er es für richtig halte.

Die vom Vater benachteiligten Brüder wissen, daß weltliche Gerichte ihnen nicht zu ihrem Recht verhelfen. Bevor sie das Haus des gut situierten Bruders verlassen, erlauben sie es sich, die Klugheit vom Vater und dem reichen Bruder zu loben, sie staunen über die Schlauheit, mit der sie sich ihren Gott und seine Gebote zurecht legten.

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