Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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20. Juni 2007

Wenn große Enttäuschung oder Leid den Menschen bedrängen, ist die Gefahr, bitter zu werden, groß. An Tagen, an denen die Versuchung groß war, bitter zu werden, half mir oft die Gebetsbitte um Einsicht. Es konnte so verhindert werden, daß mir Früchte der Mühen geraubt wurden, denn es konnten verborgenes Gelingen mitten im Scheitern erkannt werden. Die Bitte um Einsicht war aber oft genug nur der Anfang, es wurde der Mut gebraucht, Ärgernisse, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und das, was nicht zu ändern ist, entschlossen anzunehmen. Die Frucht der Kreuzesnachfolge soll in Gottes Scheunen kommen. Der Feind soll von diesen Früchten nicht zehren. Wenn ich der Bitterkeit oder der Resignation Raum geben würde, hätte der Widersacher Gottes sein Ziel erreicht.

Es gibt aber Zeiten, in denen Alltags- Notwendigkeiten im Unterschied zu Alltags- Sorgen die Kräfte weit ausrauben. In einer Danielprophetie wird gesagt, der Feind zehrt die Kräfte derer, die zu Gott gehören, auf.

Jesu Aufforderung, das Kreuz auf sich zu nehmen und ihm so nachzufolgen, signalisiert: Es ist nicht recht, wenn man sich hinstellt und freutig signalisiert, wie einfach (wie billig) doch Erlösung durch Jesus sei.

Jesu Verurteilung und sein Tod ist ein Wahrzeichen. Der Versuch der führenden Mächtigen, Jesus als Betrüger und Gotteslästerer hinzustellen, hat bei den heutigen Lästerern oft subtilere (listigere) Formen. Wer rechtzeitig Einsicht annimmt, Wird Vergebung finden. Es ist mir nicht erklärlich, warum gerade die Lästerer in größeren Talkrunden (z.B. Österreich Fernsehen) viel Beifall vom Publikum erhalten, die ihrem frechen Maul keine Grenzen abverlangen.

 

21. Juni 2007

Eben als ich den Computer in Gang setzte (12 Uhr 5) hörte ich vom Fernseher her die Ankündigung einer Comedy- Sendung mit dem Titel "Wer`s glaubt wird selig". Offensichtlich soll auch Heiliges dem deutschen Spaßbedürfnis dienen. Und nun lese ich, was ich in einem handgeschriebenen Internetbrief vom 2.10.99 aus einem aufrüttelndem Traum berichtete: Ein Acker des elterlichen Hofes lag in der Gemarkung "die heilige Hut" Es gab in meinem Leben eine Reihe wichtiger (unvergeßlicher) Träume. die auf dieser Gemarkung stattfanden, Nun der Traum, der im Brief vom 2.10.99 berichtet wurde; Mitten auf unserem Acker "die heilige Hut" stand ein Volkswagen. Auf dem Führersitz saß regungsloß F.J.Strauß (damals bereits verstorben). Neben ihm saß ebenso regungslos ein Beifahrer. Ich schrie sie wiederholt aus Leibeskräften mit folgendem Satz an: "Vergreift euch nicht an Gott!" Stumm und bewegungslos blieben beide in dem mitten auf dem Acker stehenden Auto sitzen. Und ich ging – ganz plötzlich mit dem Zuruf aufhörend- ruhig und bestimmt weg. Ich hatte das Meine getan.

Wenn Leute der Kirche dafür sind, daß z.B.in jedem Schulraum ein Kreuz aufgehängt wird und daß in in den Verfassungen ein Gottesbezug sein muß, dann denke ich: Sie wollen und müssen wohl das Christliche so fördern.

Es war seinerzeit, als es um das Schulgebet und um das Kreuz in der Schulen ging, Treue zu Christus, daß ich vor der Instrumentalisierung warnte. Es war mir zu Ohren gekommen, was CSU- Leute sagten: "Wenn die Grünen am Marterl beten, dann können wir auch in der Schule beten lassen."

Und ich sage: Wenn Christliche (Lobby) dafür sorgen, daß der Machtbereich der Christlichkeit größer wird, dann muß es auch Christliche geben, denen die Ehre des heiligen Gottes über allen anderen Überlegungen steht.

 

22. Juni 2007

Es ist nun 14 Uhr46. Bevor ich zu schreiben begann, schaltete ich den Fernseher (Programm aus Österreich) aus. Der letzte Satz den ich hörte, war: "Du hast mich ausgenutzt und das bleibt nicht ungestraft."

Gestern Abend wollte ich doch kurz mal in das Programm: "Wer`s glaubt, wird selig" (ZDF, 23 Uhr15) rein hören. Was war das doch eine große Festgemeinde. Wieviel Beifall bekam der Spaßmacher für reichlich dümmliche Pointen. Jetzt zitiere ich, was ohne jedes Suchen im Internetbrief vom 2.10.99 zu lesen ist: Ezechiel 7,19- 22: "...Ihre Gier werden sie damit nicht sättigen...die Zierde seines Schmuckes, zum Hochmut hat man sie gemeint,...ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, daß sie mein Kleinod (das ist das Heiligtum) entweihen und Räuber werden in es eindringen und es entweihen.

In Offenbarung 11 wird gesagt, daß der Vorhof des Tempels Gottlosen übergeben wird, sie werden innerhalb einer festgesetzten Zeit die heilige Stadt zertreten.

Gestern Abend sagte der Benutzer von Heiligem und der Benützer heiliger Worte für den Spaß der festlich gekleideten Menge, daß es viel über den Glauben zu reden gibt. Deswegen kündigte er sich (pries er sich) für eine Woche später noch einmal an. Es gibt Menschen, die auch wahre Worte in dem Moment verderben, in dem sie sie in den Mund nehmen.

 

24. Juni 2007

Heute wird an Johannes, den Täufer erinnert. In Matthäus 11,9f fragt Jesus die Menge seiner Zuhörer: "...was habt ihr erwartet? Einen Propheten? Ich versichere euch, ihr habt mehr gesehen als einen Propheten. Johannes ist der, von dem es in der heiligen Schrift heißt: Ich sende einen Boten vor dir her sagt Gott, damit er den Weg für dich bahnt". Matthäus11,12 "Aber von dem Tag an bis jetzt wird dem Reich (Königtum) der Himmel Gewalt angetan und Gewalttuende reißen es an sich... Wer Ohren hat, der höre.

Es gibt viele Formen der Gewalt; das, was ich in am 21.6.07 und am 22.6.07 beschrieb, sind Formen der Gewalt gegen Gottes Königtum

Nur wer sich redlich der Wahl stellt und die von Gott angebotene und geforderte Freiheit zu wählen, annimmt und erfüllt, kann sagen, daß er das Gesetz Gottes annimmt und erfüllt

 

28. Juni 2007

In meinem Internetbrief vom 3.10.99 berichtete ich von einem christlichen Bergführer, wie er an diesem Tag im Radio sich über die heidnische Sitte ärgert, daß Steinmännchen in den Bergen aufgestellt werden. Zu Recht sagte er: Das paßt doch nicht zu unserem Glauben. Er sagt, daß er da lieber eine Sage erzählt. Da kommt eine böse Frau vor, die eine ganze Gegend samt Menschen verwünscht. So ist das mit den Christen, sie führen einander m Kreis herum und sie merken nicht, daß die vom Menschen zu Stein Verwünschten der Sage doch wieder "Steinmännchen" sind.

 

29. Juni 2007

Am 22, Juni sprach ich vom Kabarett des Vorabends "Wer`s glaubt, wird selig," Gestern Abend hörte ich kurz einmal in diese Sendung hinein. Da wurde gerade der Zuschauermenge "bewiesen", daß das Evangelium wohl viel Vages enthält, weil es in einem Fall erst 40 Jahre nach Jesu öffentlichem Auftreten geschrieben wurde. Es wurde reichlich gelacht, daß sich Leute auf das berufen, was "geschrieben" steht. Im Jahr 1940 wurde ich geboren. Vieles, was ich in der Kindheit und Jugend hörte, habe ich wortwörtlich im Gedächtnis behalten. Auch das, was ich damals noch nicht verstand. Auch später stand mir Vieles, was sich für mich als bedeutungsvoll herausstellte, so vor Augen, als hätte ich es erst gestern erlebt. Als ich eben einen Blick auf die obere Hälfte des Bildschirms (handgeschriebener Internetbrief vom 4.10.99 Seite 10) werfe, lese ich, daß ich 1962 auf dem Rollersozius meines Bruders zum ersten Mal Regensburg besuchte. Vor meinem geistigen Auge sehe ich noch die schmalen Gassen, durch die wir damals noch mit dem Roller fuhren. Aber, wenn ich es nicht 1999, also nach 37 Jahren, aufgeschrieben hätte, hätte ich jetzt wohl nicht mehr meinem Mann Einzelheiten berichtet. Es hatte Sinn, daß es geschrieben wurde. Beim jetzigen erneuten Schreiben dachte ich: War ich damals so wenig kunstsinnig, daß ich eher diffus ungute Erinnerungen an die damalige Dombesichtigung habe? Als ich jetzt Seite 11 des Briefs aufrufe half mir damals das bereits Geschriebene, mich besser zu erinnern. Da schrieb ich : Ich weiß nur noch, wie erschreckend finster und kalt der Dom war.

Als 1982 der Bischof Manfred Müller seine erste Silvesterpredigt hielt, waren wir (meine Familie) eine Weile dabei, so hörten wir, was der Bischof verkündete: Goethe und Sailer seien Rufer in der Wüste gewesen. Da fror es mich so, und die anderen auch, daß wir uns den Rest der Bildungsbürger- Beeindruckung schenkten und heim gingen. Damals geschah die unheimliche Selbstmordserie der Goetheschüler (Schüler des Goethegymnasium)

 

1. Juli 2007

Wenn Jesus sagt, daß man beherzt Ärgernisse beherzt abreißen muß, dann meint er blockierende Dinge. Dazu gehören auch religiöse Menschensatzungen, die Gottes Gebot und Gottes weisende Stimme an den Rand drängen. Es kann im Lauf der religiösen Entwicklung das "einfache" Befolgen der Gebote wirklich das sein, was Gott von einem Menschen erwartet. Als der reiche Jüngling Jesus seine Treue zu den Geboten mitteilt, fand das bei Jesus Sympathie und Wohlgefallen. Es war aber auch der Moment da für eine persönliche Berufung. Auf dieser Stufe reichte das bisher Gelernte nicht mehr aus. Vielleicht wurde dem jungen Mann durch Jesu Aufforderung erstmals bewußt, wie sehr er sein Herz an seinem Reichtum hängt. Es ist gut möglich, daß für ihn von diesem Zeitpunkt an die Erfüllung der Gebote die kindlich- jugendliche Arglosigkeit verlor. Der Stillstand in der Entwicklung begünstigt den faden Beigeschmack der dürren Pflichterfüllung. Die Gefahr ist groß, daß die zunehmende Leere mit zunehmender Liebe zum Besitz (das Rechthaben,-das Machthabenwollen gehört dazu) gefüllt wird.

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"Vom verdorbenen und vom guten Sauerteig" von Sieglinde Jehle
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