Leben mit Gott - Briefe zum christlichen Glauben

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20. März 2008

Ja, es kann Grundsätzliches aus der Schrift herausgehört und weitergesagt werden. Es ist aber nicht recht jetzt (im Jahr 2008), immer noch die Lehrerprinzipien Rollen ausgerechnet mit Hinweis auf die Schrift durchzuziehen. Es muß ernsthaft bezeugt werden: Seid wachsam, denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde ("Jerusalem, du hast deine Stunde nicht erkannt.") Es ist da wirklich auch einmal die Abschlußauseinandersetzung gemeint, ja sogar der Schluß. Das kann ja bereits beim Sterben gültiger Anfang (Angeld) des Jüngsten Gerichts sein. Es können aber auch die besonderen Chancen und Gefahren einer Heilszeit sein.

 

23. März 2008

Als Kind faszinierte mich der Osternbericht, bei dem Jesus trotz verschlossener Tür plötzlich im Raum stand. Im Alter von 41 Jahren hatte ich einen tief beeindruckenden sehr realistischen Traum: In einem verschlossenen Raum war ich alleine. Plötzlich wußte ich, Jetzt geschieht das, wovon in der Schrift berichtet wird: Jesus ist trotz verschlossener Tür im Raum: Ich fürchtete mich sehr. Die Furcht löste sich in dem Moment in unglaublicher Erleichterung und Freude auf, als plötzlich nicht Jesus vor mir stand, sondern eine Frau von der ich den Namen kannte und von der ich in früher Jugend reden hörte. Man wollte sie "schlecht machen", weil ihr Vater ein Hitlernarr gewesen ist und ihr deswegen den Namen Adolfine gab. Dieser Frau fiel ich mit dem Ruf "Dolfi" um den Hals, dabei lachte ich laut und anhaltend. Es war mir als sei mit dieser Begegnung ein Korken aus meiner Brust gesprungen, Nachhaltig , mindestens 10 Tage lang spürte ich diese konkrete Befreiung. In dieser Zeit kam ich zu dem Entschluß, daß ich dem Papst einen Brief schreiben sollte. Treibend war auch die Tatsache, daß mir eine Frau verzweifelt von ihrer Schwangerschaft berichtete. Diese Schwangerschaft war glaubhaft ein Beleg, daß die päpstlich als sicher empfohlene Empfängnisverhütung gar nicht sicher ist.

Das Besondere der Begegnung mit "Dolfi" im Traum war, daß ich mit der konkreten Frau gar keinen Kontakt pflegte und sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. In einem Brief an einen Theologen äußerte ich die Vermutung, daß Jesus sich mit dieser verleumdeten Frau identifizierte und mich gleichzeitig tröstete, denn ich war zu der Zeit massiven Verleumdungen ausgeliefert. Eines ist gewiß: Ein Mensch, der bei dieser Verleumdung ("Adolfine") mitspielte, war alles andere als ein Widerstanskämpfer. Der Theologe schaffte es gerade noch, meinen Mut, dem Papst zu schreiben zu loben, Doch dann bewies er mir mit Hilfe von Psychologie meine niederen Motive für meinen Traum. Zuerst stellte er fest, Jesus könne sich gar nicht. mit dieser Frau identifizieren. Meine Frage lautet: Wenn Jesus z.B. bei St. Martin im Traum in die Rolle eines Bettlers schlüpft, warum nicht auch in die Roller einer verleumdeten Frau? Vielleicht ging es mir wie Magdalena, die Jesus für den Gärtner hielt, ihre Augen waren gehalten.

 

25. März 2008

Die Spatzen pfeifen die fälligen Worte vom Dach. Nur ganz wenige Kostproben: "...galt als seriös, in Wahrheit wurden aber riskante Spekulationen getätigt."

"Stabilität ist das Wichtigste" (nur in China?)

In den Ostertagen oder an Weihnachten werden manchen atheistischen Humanisten ein bißchen besänftigt: Die schädliche Religion ermahnt zum Frieden, sie warnt vor Egoismus. Bedeutende Religionsführer werden in den Nachrichten genannt und ihre Mahnungen werden zitiert. Solche Aufrufe machen sich immer gut.

Es wunderte mich doch, daß bei dem weltmännischen Stil in den Nachrichten mitgeteilt wurde, der Papst habe den gläubigen Rompilgern die Vergebung der Sünden versprochen. Welch ein Schachzug der sogenannten Evangelisierer! Hat sich der Papst vielleicht geniert das Wort Ablaß zu gebrauchen? Haben die Nachrichtenmacher unvollständig berichtet? Vielleicht hat der Papst theologisch korrekt von den Sündenfolgen gesprochen. Und ich hatte die Hoffnung, daß man um die Eigenmächtigkeit und um die Haltlosigkeit solcher Hirtenzusagen weiß und sie schon deswegen lieber gleich gar nicht erwähnt. In Deutschland sprach ein Kardinal in seiner Osterpredigt davon, daß Wahrheit auf subjektive Weise verändert wird. Noch einmal: Die Spatzen pfeifen die fälligen Worte vom Dach, bzw. sie werden von den Dächern herunter gerufen.

Es ist eine Tatsache, daß nicht wenige, die sich zur Elite zählen, ein Interesse daran haben, die Religion für fast alle Übel in der Welt verantwortlich zu machen. Die Propaganda für diese Haltung geschieht so häufig, daß ich oft gar nicht mehr hinhöre. In der vergangenen Woche half mir ein Traum, ja ein einziger Name in diesem Traum, hinzuhören. Es gab in meiner Kindheit zwei alte Frauen (Schwestern) zu denen meine Mutter manche Näharbeit zu Ausbesserungen brachte. Ihr Familienname war Klug. Weil im Dialekt K meist wie G ausgesprochen wurde, dachte ich beim Namen dieser Frauen immer nur an Glucken (die Glucks). Die beiden Frauen sind schon lange tot. Ich hatte sie völlig vergessen. Im Traum wollte ich diesen Frauen ein Geschenk machen, das Päckchen war schon fertig. Im Wachzustand fragte ich mich, warum ich nach so langer Zeit von diesen "Glucks" träumte und was wohl in dem Päckchen war. Als wenige Tage danach im Radio von einer Aufführung von Christoph Willibald Glucks Oper "Alceste" besprochen wurde, hörte ich aufmerksam zu. Ich war betroffen wie da Worte und Aussagen fielen, die ich in letzter Zeit oft von Kritikern des Christentums in den Medien hörte. Hier in "Alceste" war alles versteckt hinter der griechischen Götterwelt. Es ging um die sinnlose Grausamkeit eines Gottes. Ich kenne Glucks "Allceste" nicht, aber die Interpretation war deutlich darauf aus, die Menschen zu warnen, sich auf Götter (Gott) einzulassen. Diese Götter spielen mit den Menschen ein grausames Spiel. Menschen tendieren dazu, nachdem eine Göttersache scheiterte, auf einen anderen Gott zu warten. Und alles nimmt erneut seinen Lauf. Wenn diese Aussage nicht gefallen wäre, hätte man annehmen können, es geht um nichts anderes als um, die Spiele der griechischen Götterwelt. Und selbst dann, wenn es wirklich einfach um diese ging, darf man sich nicht wundern, daß ich empfindlich reagiere. In der Medienwelt kamen in der letzten Zeit so viele törichte "Bescheidwisser" über den brutalen Gott der Juden und Christen zu Wort, so daß ich das Gehörte so und nicht anders deuten mußte.

Nun Ihr Aufklärer, Ihr die Ihr Euch zur Elite der Kulturszene zählt, eine kleine Weile dürft Ihr mit Menschen spielen und so manchen nach Eurem Bild und Gleichnis formen. Was dann? Was dann? Ich weiß, die meisten von Euch haben beschlossen, daß dann alles aus ist. Im besten Fall ist das der Moment, in dem Ihr begreift, daß niemand nach diesem Euren Entschluß fragt, sondern es an Euch liegt, zu fragen, was Sache ist.

Als ich vor kurzem durch Medien erfuhr, der Dalei Lama habe gesagt, daß nur im Buddhismus und im Kommunismus jeder für sein Tun verantwortlich sei, dachte ich: Für diese Vorstellung haben die Christen gesorgt. Es gab manche Predigt, die den Eindruck hinterließen, Jesus habe grundsätzlich die Verantwortlichkeit abgeschafft

 

27. März 2008

Es gibt die fortschrittlichen Hirten, sie geben Anstöße, was in der Kirche besser gemacht werden soll, und was von bisherigen Gewohnheiten ganz unterbleiben soll. All das ist verständliche Sorge, manchmal Taktik, um Kirchenaustritte zu vermeiden, um leere Kirchen zu füllen usw. Kaum einer der Führenden läßt erkennen, daß ihn die Frage nach Wahrheit umtreibt. Und die Laien gewöhnen sich schnell an die Gleichgültigkeit der Hirten. Auch die Laien hätten gerne den "Beweis", in der richtigen Kirche zu sein, weil es wieder MEHR Taufen der Babys gibt, weil es wieder MEHR Kircheneintritte gibt usw. Und ich komme daher mit: "Lügt die Menschen nicht so an.." So deutlich wollte ich es zuerst nicht sagen, aber als ich ein höflicheres Wort als Lüge schreiben wollte, hörte ich im Park ein Kind ein einziges Wort rufen: "Lüge". Selbst wenn ich mich täuschen sollte und das Kind nur ein ähnlich klingendes Wort oder Namen rief. Spontan wußte ich: Auch wenn bei manchem schuldloser Irrtum im Spiel war. Inzwischen gibt es genug Menschen an verantwortlicher Stelle, die genau wissen, daß es sich um schlimme Lügen handelt. Merkwürdig, wie gelassen wissende Menschen die Lügen decken und hilflose Menschen in die Irre führen. So kommt es, daß ich auch einen Wunsch nach MEHR habe, nämlich MEHR Gewissen, MEHR Sorge um das Eigentliche.

Heute hörte ich im Radio wieder einmal einen Satz, der mir zu denken gab. Vorweg, es ist da vom "Vorstand" die Rede. Auf der Glaubensebene denke ich dabei an viele einzelne. Vorsteher. "Daß der Vorstand von... das Unternehmen ruiniert hat, ist bekannt." (wird aber einfach nicht bekannt gegeben)

Eben kurz vor 19 Uhr30 wurden Radiohörer über den "wahren Gott" aufgeklärt: "Der wahre Gott kommt nicht im Sturm, sondern im leisen Säuseln, so steht es in der Schrift geschrieben." Dieser Satz wurde gebraucht, um Musik von G.Mahler zu beschreiben. Immer wieder höre ich aus gebildeten Mündern: plumpe Vereinfachungen von Schriftaussagen. Man schafft es nicht, ein wenig von der Vielfalt Gottes auszuhalten. So greift man eine Mitteilungsart auf und macht daraus eine Art Dogma für den "wahren Gott" (siehe oben der erste Satz vom 20.März 2008). Hiob 38,1: "Da antwortet der Herr dem Hiob aus dem Sturm und sprach..."

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